| | | | | | | | | |
Vortrag von Frau Dr. Vera Werner Info-Veranstaltung, Polle, 12.2.2010 Die Vortragsfolien (mit Ton) finden Sie hier Q-Fieber (Query-Fieber) Ein Grund zur Besorgnis? Allgemeines Zoonose - Bei einer Zoonose handelt es sich um eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit
Vorkommen - weltweit (außer Neuseeland + Antarktis)
Synonyme - Queensland-Fieber, Balkan-Grippe, Kretafieber, Krim-Fieber, Pneumorickettsiose, Schlachthausfieber, Siebentagefieber, Wüstenfieber, Ziegengrippe
Wirtsspektrum - Säugetiere (Nager, Wildtiere, Haustiere)
- Zecken
- Vögel
- Mensch
- Wichtigstes Reservoir: Paarhufer (Rinder, Schafe, Ziegen)
Übertragung - Von Wild- auf Haustiere überwiegend über Zecken
- Auf den Menschen: direkter Kontakt oder Inhalation infektiösen Staubes
- Nur selten von Mensch zu Mensch
- Nur selten durch Verzehr keimhaltiger Lebensmittel
Vorkommen in der BRD Q-Fieber ist meldepflichtig. In der BRD häufen sich seit 1990 die Fälle. Da die Krankheit häufig symptomlos verläuft, geht man von einer doppelt so hohen Infektionsrate aus. Q-Fieber-Fälle BRD Vorkommen in den Niederlanden - Vor 2007 jährlich maximal 15 Fälle.
- 2007 wurden 168 Erkrankungsfälle registriert.
- 2008 waren es schon 1000.
- 2009 waren es 2300
- Man spricht vom weltweit größten Q-Fieberausbruch.
Q-Fieber-Fälle in den Niederlanden Bekämpfung des Q-Fiebers in den Niederlanden - Impfungen der Ziegen
- Hygienische Maßnahmen
- Angeordnete Tötung der Tiere
- Zuchtverbot und Betriebsverbot
Was ist Q-Fieber? - Erreger: Coxiella burnetii
- Ein kleines Bakterium, das in der Lage ist, resistente Dauerformen zu bilden, die in Staub, auf Heu oder Wolle jahrelang überleben können
- in trockenem Staub und trockener Wolle bei 4 °C: 1 – 2 Jahre, ebenso in Zeckenkot.
- in Butter und Weichkäse bei 20 °C: 42 Tage
Die Infektion Der Infektionsweg: - Der Mensch infiziert sich überwiegend aerogen, d.h. durch das Einatmen von infiziertem Staub.
- Schon 1 – 10 Bakterien reichen für eine Infektion aus
- Durch trockene, warme Winde kann der Erreger ca 2 km transportiert werden
- direkter Kontakt mit Geburtsprodukten (Plazenta, Fruchtwasser etc.) bei Mensch und Tier
- mit diesen Geburtsprodukten wird der Erreger milliardenfach ausgeschieden
Inkubationszeit - 2 – 3 Wochen, bei hoher Infektionsdosis und massiver Exposition kürzer
Symptome beim Tier - Aborte und Fruchtbarkeitsstörungen
- sonst kaum Symptome
Symptome beim Menschen - 50 – 60 % der Infektionen symptomlos oder mit mildem Verlauf. Spontane Abheilung nach 1 – 2 Wochen
- Akute Infektionen: hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Stirnkopfschmerzen. Evtl. Pneumonie, Hepatitis, Endokarditis
- Während Schwangerschaft Risiko Abort oder Frühgeburt
- Chronische Infektionen bei ca 1 % der Erkrankten, insbesondere bei Herzklappen-erkrankungen und immungeschwächten Personen
Diagnose - Serologisch (Blutuntersuchung)
Therapie - Antibiotikabehandlung über 2 –3 Wochen (z. B. Doxycyclin), bei chronischen Infektionen bis zu 1 Jahr
Vorbeugung Impfung von Ziegen und Schafen - (in Deutschland kein Impfstoff zugelassen)
Impfung für Menschen - (in Deutschland kein Impfstoff zugelassen)
Zusammenfassung - Das Q-Fieber-Risiko steigt proportional zur Anzahl der gehaltenen Tiere
- Ein Q-Fieber-Ausbruch im Weserbergland führt zu einer Gefährdung der Bewohner und des Tourismus
- Sollte es zum Bau der Ziegenfarm kommen, sind intensive Präventionsmaßnahmen zu fordern
|
|
| | | | |
| |