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"FDP würde neuen Antrag begrüßen" FDP und Feinkost Petri

 

 

"Ich will nicht sterben" - siehe Offener Brief an den Landkreis Holzminden

 


Kommentar DEWEZET/WESIO Montag, 04. Januar 2010

Ziegenfabrik im Landschaftsschutzgebiet "Wesertal"

Kommentar zum Antrag der CDU-FDP-UWG-Gruppe Holzminden zur Teillöschung

Holzminden. (PPT) Die CDU-FDP-UWG-Gruppe im Landkreis Holzminden beantragt in der Kreistagssitzung am 21.12.2009 die Beschließung der Teillöschung des Landschaftsschutzgebietes „Wesertal". In dem Antrag heißt es: „Die Teillöschung erfolgt ausschließlich unter dem Vorbehalt, dass sämtliche, rechtlich zu erbringenden, mit dem Verfahren in direkter Verbindung stehender Voraussetzungen bzw. Nachweise restlos abgearbeitet bzw. dem Landkreis Holzminden vorgelegt worden sind." Diese Forderung der CDU-FDP-UWG-Gruppe erstaunt. Ist es im Landkreis Holzminden nicht üblich, dass rechtliche Voraussetzungen selbstverständlich sind sondern ausdrücklich gefordert werden? Auch die Begründung für die Teillöschung dürfte an Argumenten kaum zu unterbieten sein. Zitat: "Man will der Fa. Petri aus Glesse ein klares Signal senden. Der Landkreis Holzminden reagiert damit auf seine Bedürfnisse, die im Interesse aller Bürger und Bürgerinnen liegen.- Das ist toll!

Für Eberhard Asche von der CDU-FDP-UWG-Gruppe gebe es neben dem Antrag dennoch weiteren Klärungsbedarf. Was wurde denn bisher geklärt? Viel kann es nicht sein. Da wird nach dem Antrag zur Teillöschung tatsächlich die Frage gestellt, wie viel Grundfläche jeder Ziege zusteht!

Offensichtlich hat sich bei der CDU-FDP-UWG-Gruppe trotz der Antragstellung zur Teillöschung niemand mit Europas größter Ziegenfabrik befasst. Obwohl die „Ziegenfarm" bereits im Landtagswahlprogramm der CDU gepriesen wurde und Umwelt(?)-minister Sander bereits „seit Ende 2005 mit dem Käufer der Domäne im Gespräch ist". So der „Tägliche Anzeiger Holzminden". Auf welcher Grundlage trifft die Mehrheitsgruppe eigentlich Entscheidungen? Die Frage nach dem Platzbedarf ist nämlich einfach zu beantworten. 1,5m2 wird allgemein als Platzbedarf für eine Milchziege und 0,35m2 für ein Zicklein angegeben. Auch die Frage von Eberhard Asche "ob die geplante ganzjährige Stallhaltung der Ziegen statthaft ist", ist einfach zu beantworten: „Ziegen sollten nicht das ganze Jahr über im Stall gehalten werden. Sind sie während eines erheblichen Teils des Jahres aufgestallt, so sollten sie in Sicht- und Hörweite von anderen Ziegen oder Tieren sein und genügend Bewegungsraum haben. Sie sollten regelmäßig ins Freie gelassen werden."

So steht es im Art. 18 Abs. 1 Ausschuss des Europarates auf dessen 25. Tagung am 6. November 1992.

Die Empfehlung des Ständigen Rates sind „verbindliche Vorgaben aus dem europäischen Tierschutzrecht" (so das Bundesverfassungsgericht, Urt. v 6.7.1999. BVerfGE 10 1. 1,40).

Es gibt noch eine weitere Frage von Eberhard Asche. Die Frage: Hat Q-Fieber Einfluss auf die Genehmigung?! Ist bei den Kreistagsabgeordneten der CDU-FDP-UWG-Gruppe die Sorge um eine Genehmigung der Ziegenfabrik größer wie die Sorge um die Gesundheit der Anwohner und Gäste des Weserberglandes? Der interdisziplinäre Forschungsverbund Q-Fieber unter der Leitung von Prof. Dr. med.vet. Heinrich Neubauer vom Friedrich-Löffler-Institut in Jena beschreibt auf der Internetseite www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1721.php: „Q-Fieber ist eine der wenigen gemeingefährlichen und hoch virulenten Zoonosen, die in Deutschland noch endemisch verbreitet sind. Sie wird durch Coxiella burnetii verursacht. Infizierte Nutztiere (z. B. Schafe) scheiden Coxiellen mit Geburtsprodukten, dem Urin, dem Kot und der Milch aus oder tragen infizierten Zeckenkot in ihrem Fell." Der Erreger des Q-Fiebers, ein Bakterium, werde hauptsächlich durch Einatmen infektiösen Staubes oder direkten Kontakt zu infizierten Tieren übertragen, sagte Heinrich Neubauer im Oktober auf dem Nationalen Symposium für Zoonosenforschung in Berlin. "Bei den Infizierten handelt es sich nicht nur um Beschäftigte der Landwirtschaft, sondern auch um Spaziergänger, deren Weg an Weiden vorbeiführt."

C. burnetii zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen aus. Insbesondere in getrockneten Materialien ist die Überlebensdauer sehr lang, Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beschreibt in einer Stellungnahme über die Übertragung des Erregers C. burnetii in Tierbeständen und durch Lebensmittel vom 17. Juni 2003 die Überlebenszeit in Milch mit 90-273 Tage, in Weichkäse mit 42 Tage und in Zeckenkot mit 1-2 Jahre.

Die Übertragung von C. burnetii kann sowohl über Zeckenkot als auch durch unbelebte Vektoren oder direkten Kontakt erfolgen. Die hohe Tenazität und Konzentration in tierischen Ausscheidungen ermöglicht eine kilometerweite Übertragung durch Stall- oder Straßenstaub, beschmutzte Kleidung, kontaminierte Pflanzen, Futtermittel, Stroh und Tierprodukte von der ursprünglichen Infektionsquelle weg, um dort neue Infektionen an Mensch und Tier zu verursachen.

Q-Fieber hat sich markant ausgebreitet. Aktuell herrscht eine Humanepidemie in den Niederlanden. Bis zum 16. Dezember wurden 2161 Fälle den Dutch Health Service gemeldet, so Peter Braam, Programmverantwortlicher für Tiergesundheit und Tierseuchen-Eradikation vom niederländischen Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensqualität. .Wir vermuten, dass große Ziegen-Milchbetriebe der Ursprung der menschlichen Epidemie sind. Abortwellen in Betrieben führten zur Verbreitung von Milliarden von Bakterien. Diese sind sehr stabil. Über Mist und Gülle kann die Umwelt kontaminiert werden, vor allem während der Ablamm-Saison, im trockenen Klima im Frühling und bei Wind.

"Nur wenige Dutzend Bakterien können einen Menschen krank machen!" erklärt Peter Braam. 2009 starben 6 Menschen an Q-Fieber.

Auch in Deutschland erkrankten 2009 bisher 186 Menschen, wie eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ergab. Zwei Menschen, in Thüringen beziehungsweise in Bayern, starben.

In den Niederlanden hat eine Aktion zur Massentötung von Ziegen mit der Giftspritze begonnen. Bis zu 40.000 Ziegen werden sterben müssen, um einer Ausbreitung des Q-Fiebers entgegenzuwirken. Vor allem trächtige Ziegen sind hiervon betroffen.

Die Anzahl gemeldeter QFieber-Fälle beim Menschen nimmt seit 1990 deutlich zu. Neben den gemeldeten Fällen ist darüber hinaus mit einer ebenso hohen Anzahl zusätzlich nicht gemeldeter Fälle infizierter Menschen zu rechnen. Treten Fälle von Q-Fieber auf, sind Maßnahmen mit sofortiger und nachhaltiger Wirkung wichtig, um weitere Infektionen bei Mensch und Tier sowie eine Erregerverbreitung in der Umwelt einzugrenzen und zu verhindern.

Das Q-Fieber tritt mittlerweile in ganz Deutschland auf und ist zunehmend in den Blickpunkt gerückt, da es innerhalb der letzten 3 Jahrzehnte zu einem vierfachen Anstieg der neu erfassten Infektionsfälle beim Menschen gekommen ist. Darüber hinaus kam es ab 2000 zu den bisher weltweit größten gemeldeten QFieber-Epidemien beim Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in jüngster Zeit (2008/2009) in unserem Nachbarland der Niederlande. Aktuell haben sich sogar die Q-Fieber-Fälle durch ein ungewöhnlich starkes Vorkommen in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im Frühjahr 2008 im Vergleich zu den letzten 5 Jahren mehr als verdoppelt. Auch dieses Jahr sind wieder Q-Fieber-Fälle in Baden-Württemberg mit der Folge von Erkrankungen beim Menschen aufgetreten.

Es wird deutlich, dass die Ansiedlung einer Massentierhaltung für Milchziegen mit dem extrem hohen Tierbestand in unmittelbarer Nähe der Anwohner der Ortschaften Polle und Heidbrink, Brevörde, Heinsen und Reileifzen im Falle einer C. burnetii Infektion eine nicht kalkulierbare und kontrollierbare Gefahr darstellt.

In den „Ergebnissen der internetbasierten Studie zu Anpassungsmaßnahmen an gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland" vom Umweltbundesamt heißt es: Im Rahmen der niedersächsischen Anpassungsstrategie an den Klimawandel aus dem Jahr 2008 wird bezüglich der Gesundheit das Hauptaugenmerk auf die Prävention und Frühwarnung bei Hitzeextremereignissen und auf Infektionskrankheiten gerichtet.

Werden in einem Tierbestand Infektionen festgestellt, sind von den zuständigen Behörden aufgrund der §§ 16 und 17 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Menschen (Infektionsschutzgesetz IfSG) sofortige Schutzmaßnahmen zu Verfügen.

Hierzu gehört unter anderem die „Unterbindung von Publikumsverkehr auf kontaminierten Standorten." Im Internet sind solche "Verfügungen" von Landkreisen und deren Auswirkungen jederzeit einsehbar.

Die ehemalige Domäne Heidbrink ist allein schon aus Gründen der Gesundheitsgefährdung als Standort für die Ziegenfabrik ungeeignet. Kontaminierter Mist und Gülle kann und darf nicht auf den landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden ohne eine weitere Gefährdung der Bevölkerung billigend in Kauf zu nehmen.

Eine „Unterbindung von Publikumsverkehr auf der ehemaligen Domäne Heidbrink ist ebenfalls nicht erreichbar. Oder will man den Weserradweg sperren und die Anwohner evakuieren?

Es gibt viele Fragen. die sich die Kreistagsabgeordneten der CDU-FDP-UWG-Gruppe stellen könnten. Wie viel Platz eine Ziege hat, sollte längst geklärt sein.

Um noch einmal ins Blickfeld zu setzen worum es geht! Ein Unternehmer betreibt Gewinnmaximierung. Dass ist legitim und gut so. Das dabei Gesetze und Vorgaben einzuhalten sind ist eher normal und muss sicher nicht von Parteien eingefordert werden. Es ist der ungeheure Tierbestand auf kleiner Fläche, der hier im Blickfeld stehen muss. Drei Ställe a 3.000 Milchziegen. Mehr als 12.000 Lämmer pro Jahr. In den drei Ställen sollen die Ziegen mit einem viermonatig versetzten, durch Licht und Wärme manipulierten Bio-Rhythmus, ganzjährig Ziegenmilch produzieren. Damit wird gleichzeitig die in Bezug auf Q-Fieber ohnehin kritische Ablamm-Saison auf das ganze Jahr ausgedehnt.

Bei Tieren verläuft die Infektion meist unbemerkt. Erst wenn Menschen an Q-Fieber erkranken, werden die zuständigen Stellen aktiv.

Q-Fieber ist keine neue Sau, die nach der Schweinegrippe durchs Dorf getrieben wird. Es geht in Polle auch nicht um einen Stall mit 100 Ziegen. Es geht um tausende von Ziegen in unmittelbarer Nähe der Bevölkerung.

So könnte Europas größte Massentierhaltung für Milchziegen zu einer tickenden Zeitbombe für die Bevölkerung im Weserbergland werden!

ProPolle-Team

siehe http://www.wesio.de/media/document/17144.pdf

 

Zwischen Gülle und Levkojen

Massentierhaltung oder Landschaftsschutz

ProPolle : Das Vorhaben „Ziegenfabrik“ ist ein Vorhaben von gestern. Für dieses Vorhaben auch noch ein Landschaftsschutzgebiet zu opfern, ist Politik von vorgestern! - siehe "Zwischen Gülle und Levkojen"  http://www.wesio.de/media/document/18611.pdf

 

Eine Linksammlung von ProPolle für alle, die noch mehr wissen möchten!

Dokumente:

  1. http://www.wesio.de/media/document/15101.pdf

  2. http://www.wesio.de/media/document/16211.pdf

  3. http://www.wesio.de/media/document/17144.pdf

  4. http://www.wesio.de/media/document/16451.pdf

 

Bilder:

  1. http://www.geitenhouden.nl/uploads/nR/Zn/nRZncvlBhy44aLQhZ4_Wdw/DSCN1630.JPG

  2. http://www.depers.nl/UserFiles/Image/2009/200912/20091221/ANP-11650571.jpg

  3. http://www.stern.de/wissen/natur/massentoetung-von-ziegen-holland-will-q-fieber-mitgiftspritze-stoppen-1531170.html

 

Videos:

  1. //youtube.com/watch?v=7iH9gcMUL9I&NR=1

  2. //youtube.com/watch?v=VW8z06Y9YJ0

  3. //youtube.com/watch?v=2eJHZ47gwL4&feature=related

  4. //youtube.com/watch?v=L87Lm9JnH5o&feature=related

  5. //youtube.com/watch?v=Fxm8cbHun50&feature=related

  6. //youtube.com/watch?v=9lBDLD-x5t8&NR=1

 


…und alles nur für Ziegenkäse…..

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